Groß-Gerau ist ein ausgezeichneter Wohnort

Unsere Stadt gehört in der Rhein-Main-Region zu den „Ausgezeichneten Wohnorten für Fachkräfte“. Das Qualitätskennzeichen der Industrie- und Handelskammer Darmstadt Rhein-Main-Neckar soll Kommunen dabei helfen, nachhaltige Strategien für Bürgerinnen und Bürger in der Politik zu entwickeln. Zu den Handlungsfeldern zählen unter anderen die Ausrichtung auf Beruf und Familie.

Hier wollen wir leben

Junge Familien spielen für die Lebensqualität in unserer Stadt eine entscheidende Rolle. Als Grundlage kommender Generationen tragen sie zur sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Vielfalt bei. Sie gestalten die Zukunft und vermitteln Werte, wie Respekt, Toleranz und soziale Verantwortung. Mit Traditionen und Erfahrungen bereichern sie das kulturelle Leben in Groß-Gerau. Und sie sorgen mit ihrer Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen vor Ort für Wachstum und Stabilität in der Region.

Trotz dieser wichtigen Funktion stehen junge Familien heute vor zahlreichen Herausforderungen, wie der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, dem Zugang zu bezahlbarem Wohnraum und der Sicherstellung von hochwertiger Bildung für ihre Kinder. Ich war selbst viele Jahre engagiert in der Jugendarbeit des Jugendbildungswerks im Kreis Groß-Gerau und weiß um die Bedeutung von Bildung und Chancengleichheit.

Es gilt daher, die anhaltenden Probleme im Bereich der Betreuung von Kindern in Kita und Schule in den Griff zu bekommen, denn wie in vielen anderen Kommunen ist auch die Situation in Groß-Gerau und seinen Stadtteilen sehr angespannt. Die Verfügbarkeit von Betreuungsplätzen aber ist unmittelbar verbunden mit der Wohnqualität für junge Familien und kann ein Wettbewerbsvorteil für unseren Standort sein.

Der Neubau von Kindertagesstätten ist das Eine,
jetzt aber brauchen wir Personal.

Zur Lösung des Problems werde ich konsequent alle verfügbaren Möglichkeiten nutzen, denn Betreuungsplätze sind ein Rechtsanspruch. Trotz tendenziell verbesserter Rahmenbedingungen ist der Bildungsweg für Erzieher/innen anhaltend wenig attraktiv. Dabei geht es u.a. um eine angemessene Ausbildungsvergütung. Mit einer bezahlten, praxisintegrierten Ausbildung können wir helfen, Fachpersonal zu binden. Zusätzliche Vergünstigungen und die Unterstützung bei der Wohnungssuche müssen weitere Bausteine sein. Schließlich gilt, wie auch an anderer Stelle, dass unsere Stadt als hoch attraktiver Standort zum leben und arbeiten wahrgenommen wird und nachhaltige Lösungen auf diesem Gebiet sind eine der wichtigsten Investitionen in die Zukunft.

Lebensqualität für ältere Menschen

Der Lebensstandard, auf dem wir heute aufbauen, Ist die Lebensleistung unserer Seniorinnen und Senioren. Viele von Ihnen bleiben im Rentenalter aktiv und engagieren sich zum Beispiel im Verein und in der Stadtgesellschaft und teilen dort ihre vielseitigen Erfahrungen. Andere wollen im Umgang mit Smartphones und Computern etwas dazulernen oder gemeinsam mit Gleichgesinnten etwas unternehmen.

Oft bleiben jedoch mit zunehmendem Alter körperliche Beeinträchtigungen nicht aus und es wird immer schwerer, am sozialen Leben teilzunehmen. Die städtische Seniorenarbeit macht hier bereits viele Angebote aber auch in der Stadt und ihren Ortsteilen müssen wir darauf achten, dass Seniorinnen und Senioren im Alltag und in der Öffentlichkeit gut zurecht kommen können.

Noch immer scheitern Betreiber daran, dass ein barrierefreier Zugang zu einem Ladenlokal im Fußgängerbereich von der Stadtverwaltung nicht genehmigt wird. Das muss sich ändern.

Der städtische Seniorenbeirat kann wertvolle Anregungen geben. So habe ich schon im Gewerbeverein und mit dem WIR-Magazin die Initiative „Generationenfreundliches Unternehmen“ gerne unterstützt. Dort geht es beispielsweise um Fragen des barrierefreien Zugangs in Geschäften und Restaurants. Oft genügen hier nur kleine Veränderungen, um den Bedürfnissen älterer oder körperlich eingeschränkter Personen deutlich entgegen zu kommen.